Zeckenplage durch Klimawandel

Durch das Eingreifen des Menschen in das ökologische Zusammenspiel, ergeben sich einige Veränderungen vor allem im Wärmehaushalt. Die globale Erwärmung hat große Auswirkungen auf die belebte Umwelt und somit auf die Arten-
zusammensetzung und die Populationsgrößen der jeweiligen Regionen.  Die in den letzten Jahren beobachteten milden Winter führten zu einer höheren Überlebensrate von Zecken und kleinen Waldnagern, den natürlichen Wirten, also Opfer, der Zecken.

Die wechselwarmen Zecken sind stark von der Umgebungstemperatur abhängig und fallen ab einer Temperatur von unter 6°C in eine Art Kältestarre. Sie durchlaufen mehrere Larvenstadien und benötigen für jeden Entwicklungsschritt eine Blutmahlzeit.
Zecken sind also Parasiten und entsprechend klein (wenige Millimeter groß).
In voll mit Blut gesogenem Zustand kann eine weibliche Zecke das 200-fache ihrer ursprünglichen Größe erreichen! 
Bedeutend sind die Zecken als Überträger von Krankheitserregern verschiedener Infektionskrankheiten (in Deutschland vor allem durch den so genannten "Gemeine(n) Holzbock"). Dabei sind die durch Bakterien hervorgerufene Lyme-Borreliose und die durch Viren verursachte FSME die wichtigsten durch Zecken übertragenen Krankheiten.
Besonders gefährlich ist die  verursachte Frühsommer-
Meningoenzenphalitis
: die FSME, weil sie durch einen Virus hervorgerufen wird und daher die eigentliche Krankheit nicht bekämpft werden kann, sondern nur ihre Symptome. Sie kann nach anfänglich grippeähnlichen Symptomen eine Hirnhautentzündung mit schweren  Schäden hervorrufen.
Durch Zecken übertragene Krankheiten nehmen in Deutschland und in Europa zu. Unter anderem wird dafür auch die globale Erwärmung als Ursache gesehen. Auf Grund der milden Temperaturen im letzten Winter hatten die Zecken eine lange Aktivitätsphase, bis in den Januar hinein.
Von November 2006 bis Januar 2007  (vgl. Min/Max der Temperaturen von Göttingen auf der vorherigen Seite!) ) wurden Zecken auf der Suche nach Wirten in Deutschland nachgewiesen, obwohl die wechselwarmen Zecken sonst zu dieser Jahreszeit in die Kältestarre verfallen.

Aber bei Temperaturen über 7°C finden sowohl die Zecken als auch deren Hauptwirte und „Blutspender“  wie zum Beispiel Mäuse noch gute Nahrungs- und Überlebensverhältnisse vor.

zur ZECKENSCHULE

Literaturangaben

Klaus, C. [ Aufsatz: Klimawandel]: Klimawandel beeinflusst auch durch Zecken übertragene Krankheiten; Friedrich-Löffler Institut, Jena 2007; Internetadresse zum Download: http://www.waldundklima.net/klima/klima_docs/fli_zecken_klimawandel_01.pdf

Süss, J.; Klaus, C. [Zecken]: Zecken auf dem Vormarsch; in: Forschungsreport. Ernährung – Landwirtschaft – Verbraucherschutz (Heft 35); Hrsg.: Senat der Bundesforschungsanstalten im  Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz; Braunschweig 2007; Internetadresse zum Download:

    http://www.bmvel-forschung.de/FORSCHUNGSREPORTRESSORT/DDD/R9_2007-1_0013.pdf

Internetquellen:

http://www.zecken.de/   

http://www.zecken.de/fileadmin/zecken/pdf/Karten/FSME_Deutschlandkarte_17-4-07.pdf  

http://www.infektionsbiologie.ch/parasitologie/seiten/modellparasiten/mp06ixod.html#Lebenszyklus

http://www.waldundklima.net/klima/klima_docs/fli_borreliose_01.pdf

http://www.dwd.de/de/FundE/Klima/KLIS/prod/KSB/ksb98/ksb07.pdf

http://www.waldundklima.net/klima/klima_docs/fli_fsme_01.pdf


Quelle der Temperaturdaten: Wetter-AG des Felix-Klein-Gymnasiums Göttingen

von Daniel K. und Christian K., 9bil, März 2008