Des Rätsels Lösung!Des Rätsels Lösung!Des Rätsels Lösung!Des Rätsels Lösung!Des Rätsels Lösung!

Physiker aller Länder vereinigt euch!!!

 

 

Unter vielen Einsendungen stach besonders eine Eurer e-Mails hervor. 

Oliver schrieb uns:

 
Moin,

ich habe einen Vorschlag: Der Temperaturfühler Eurer Wetterstation ist
ja im Schatten, das bedeutet er selbst wird schon mal nicht von der
Sonne aufgewärmt, sondern misst nur die Temperatur der Luft. Diese
wiederum nimmt wenig bis keine Energie von der Sonne auf, da Luft ja
sehr strahlungsdurchlässig ist. Die Luft wird also vor allem durch
erwärmte Bodenschichten aufgeheizt. Nun ist das Phänomen aber im
Spätsommer aufgetreten, ebenso sprecht ihr von hoher Luftfeuchtigkeit.
Ich gehe also mal davon aus, dass ganz leichter Nebel herrschte oder
zumindest ein wenig Tau vorhanden war. Nun diente die (ohnehin schwache)
Sonnenstrahlung vor allem dazu, den Tau aufzuheizen und zu verdampfen.
Dabei kühlt sich die Luft jedoch ab. Nach rund einer Stunde ist die
Sonnenstrahlung dann auch stark genug, und der Tau weitestgehend
verdampft, so dass sich die Luft wieder aufheizen kann.
Ich kann Euch aber nicht garantieren dass das auch die richtige
Erklärung ist.

Oliver hat den Vorgang richtig erklärt:

 

Der „verspätete“ Temperaturabfall ist durch die sogenannte „Verdunstungskälte“ entstanden. Beim Verdunsten des kondensierten Wassers (hier: Feinste Wassertröpfchen im Schwebezustand,z.B.: Nebel /Dunst) in den unteren  Luftschichten der Atmosphäre und auf den Gräsern und Blättern der Bäume (hier: Tau) durch die ersten Sonnenstrahlen wird  die Umgebung abgekühlt.

Diese Abkühlung wird dadurch verursacht, dass der Flüssigkeit und ihrer Umgebung die zum Verdunsten erforderliche „Verdunstungswärme" (Verdampfungswärme) entzogen wird.

Eine ganz einfaches Beispiel für die „Verdunstungskälte“ ist unser Körper. Wenn wir im Sommer schwitzen, verdunstet der Schweiß auf der Haut und der Körper wird so gekühlt.

Die Verdunstung geht schneller, wenn die Luftfeuchtigkeit niedrig ist, da bei trockener Luft durch den Wind immer wieder neue trockene Luft an den Verdunstungsort gelangt. Wäre die Luftfeuchtigkeit hoch, würde zwar auch durch Wind immer neue Luft an den Ort der Verdampfung kommen, aber sie könnte nicht so viel Wasser aufnehmen.

 

Schon die alten Ägypter nutzten dieses Phänomen: sie kühlten mit der „Verdunstungskälte“ ihre leicht verderbliche Nahrung in Tonkrügen und machten sie somit länger haltbar, indem sie die Tongefäße mit Wasser benetzten und diese an zugigen Orten aufstellten.

Auch heute wird das Prinzip noch in wärmeren Ländern der Erde verwendet: In Gewächshäusern wie z.B. auf Zypern herrscht im Sommer eine enorme Hitze. Durch einfache Benebelung mit Wasser und geschickter Belüftung der Gewächshäuser fällt die Temperatur um  20-30°C. Somit können in diesen warmen Ländern auch im Sommer Pflanzen gezogen werden, ohne dass sie in Hitzestress  gelangen.

Beim Beispiel Zypern konnte z.B. somit die Anzahl der Zypressensetzlinge  von 16.000 auf 140.000, also um 875%, gesteigert werden.

 


Wir hoffen nun, dass ihr das Phänomen der „Verdunstungskälte“ verstanden habt und möchten uns für alle eure Zusendungen herzlich bedanken
.

Markus und Jan (10mn)


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