Fahrgastunterstände und Starkwindereignisse (z.B. Tornados)

Am 21. Oktober 2016 fuhren der Leiter des School_Lab Göttingen Dr. O. Boguhn und der Projektleiter des Tornadoparcours im School_Lab E. Langkeit nach Wismar, um Studenten der Hochschule Wismar/Architektur über Tornados allgemein  und deren Möglichkeiten, diese in Modellen dazustellen, zu informieren (Foto). Hintergrund dieser Reise, war die vom Tutor Dr. H. Kathmann gestellte Aufgabe (Foto), einen Fahrgastunterstand (Bushaltestelle) als Modell zu entwerfen, das möglichst den Durchgang eines Modelltornados unbeschadet übersteht (Foto). Desgleichen sollten Messungen der Kräfte durchgeführt werden, die an den Modellen zerren, wenn der Modelltornado durchzieht. Dass dies nicht nur theoretische Bedeutung hat, zeigt die Tatsache, dass gerade Haltestellen bei Starkwindereignissen oftmals zerstört werden (Foto).

Am 10.02.2017 kam nun eine 18-köpfige Studentenguppe unter Leitung von Dr. H. Kathmann erwartungsfroh im DLR Göttingen an (Foto) . Die mitgebrachten Modelle (Foto) zeigten die hohe Kreativität der Studenten: So gab es  z.B. eine Haltestelle, die  an den Seiten und am Dach Lamellen (Foto) besaß, die sich bei starken Windböen automatisch öffneten, um so einen geringeren Windwiderstand zu haben. Oder eine Konstruktion, die mittig von einer Plane überspannt wird, die von vier Gewichten, in den Pfeilern integriert (Foto), die Plane auch bei starkem Wind straff halten sollte. Ein weiteres Modell konnte mittels Seilzug ebenerdig zusammengefaltet werden, falls ein Starkwindfeld sich nähert (Foto)

Auch die anderen hier nicht erwähnten Modelle berücksichtigten durchgängig die unterschiedlichen Vorgaben:                                                   WIDERSTEHEN/AUSWEICHEN/NACHGEBEN! 

Was für eine Ideenvielfalt! 

Doch nun kam es zur „Nagelprobe“.

Vier Stationen waren aufgebaut: 

1. der modulare Windkanal, um Luftwiderstände an verschiedenen Körpern durchführen zu können

2. die Nebelhose, um Grundsätze von Windsystemen in einem Tornadowindfeld kennen zu lernen

3. die Tornadowolke, um Luftströme eines Wirbels um die Haltestellenmodelle herum sichtbar zu machen und mit einer 6-Komponentenwaage die Kräfte des Wirbels am jeweiligen Modell zu messen

4. der Lehrwindkanal, der bei Windgeschwindigkeiten mit über 120 km/h die Haltestellenmodelle auf „Herz und Nieren“ prüfen sollte.

Die Studenten waren mit großem Interesse und viel Spaß bei der Sache (Foto). Der Höhepunkt dieses Treffens waren mit Sicherheit die Windtests im Lehrwindkanal, in dem nur einige wenige Haltestellenmodelle Schaden nahmen, so dass gesagt werden kann, dass die überwiegende Zahl der Modellentwürfe tatsächlich den Vorgaben entsprechend   einen F1- Modelltornado (Windgeschwindigkeiten zwischen 118 und 180 km/h) unbeschadet überstanden (Fotos).

E. Langkeit, Februar 2017