Tornade_solaire_schema

Schematische Darstellung eines Sonnentornados 
Wedemeier-Böhm et al. /2012

Sonnentornados
Ein Bericht unserer Partner-Wetter-AG aus Béziers (Frankreich)

Lassen wir einmal die normale Wetterkunde beiseite und sehen uns  etwas Außerirdisches an, das sich in der Mitte unseres Planetensystems abspielt - also auf der Sonne. Die Astronomen wissen seit 1878, dass die Sonnenatmosphäre wärmer ist als die Sonne selbst ist. Dieser Befund, Ergebnis verschiedener Messungsergebnisse und Beobachtungen, ist erstaunlich. Man könnte tatsächlich ein Absinken der Temperatur erwarten und eine Angleichung dieser an die Weltraumumgebung oder bestenfalls an die der Sonne. 1868 entdeckten William Harkness und Charles Young eine mysteriöse Strahlung einer Wellenlänge von 530,3 Nanometern, als sie die Lichtaussendung durch die Sonnenkorona* während einer Sonnenfinsternis erforschten. 10 Jahre später wurde die Hypothese weiter entwickelt und man fand heraus, dass diese Strahlung  von Eisenatomen bei einer Temperatur von ca. 2 Millionen Grad stammt. Dabei ist die Oberflächentemperatur der Sonne nicht heißer als 5600° Celsius. Andere Versuche bestätigen diese Befunde. Die Frage, die immer noch nicht beantwortet werden konnte, ist, wie die Wärme aus dem Mittelpunkt der Sonne, dem sie zwangsläufig entspringen muss, bis zur Sonnenkorona geleitet wird. Dieses Jarhunderträtsel befindet sich dank genauer Beobachtungen durch immer leistungsfähigere Teleskope kurz vor seiner Lösung.                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                
Eine der möglichen Erklärungen ist mit den Phänomenen der magnetischen Wirbeln verbunden, die durch Teleskope beobachtet werden können. Es geht um gigantische Tornados, manche von ihnen 3000km groß, die in großer Zahl (Größenordnung um 10.000) und dauerhaft in der Sonnenatmosphäre vorkommen. Das ist zum Teil der Energie aus der Sonnenmitte zu verdanken, die an die Sonnenkorona übertragen wird. Nebenstehend, ein Foto eines Sonnensturms, das vom Teleskop SDO der  Nasa aufgenommen wurde.
Untenstehend, ein Video, dass vom SDO aufgenommen wurde.

tornade_solaire_photo

Ihr  könnt mehr Informationen und Details in vielen neuen wissenschaftlichen Arbeiten finden. Insbesondere kann man dabei die Novemberausgabe 2012, Nummer 1142 der "Science et vie" hervorheben.

* Die Sonnenkorona (griech./lat.: Kranz, Krone) ist die sehr dünne "Atmosphäre" der Sonne, deren schwaches Leuchten man nur bei einer totalen Sonnenfinsternis sieht. Dieser zarte Strahlenkranz reicht - je nach Sonnenaktivität - um 1-3 Sonnenradien nach außen und stellt eine erste Übergangszone von der Sonne zum interplanetaren Raum dar.



übersetzt aus dem Französischen ins Deutsche von K. S., Q1, konfiguriert von Jonathan S., 9k1 Dezember 2012