Geografische Studie über Tornados in Frankreich im Jahr 2012 durchgeführt durch die Klasse: 2nde14

                                                                                    von der Wetter-AG aus Béziers (Frankreich)

Einige statistische Angaben

Vor 2006 hat keine einzige offizielle Stelle  systematisch Tornados in Frankreich erfasst, im Gegensatz zu anderen Ländern wie die USA zum Beispiel. Im Jahr 2006 wurde eine unabhängige Organisation namens Keraunos (1) gegründet. Dank Keraunos verfügen wir nun über klimatologische Daten und Statistiken von Tornados in Frankreich.

Jedes Jahr gibt es in Frankreich durchschnittlich 40 bis 50 Tornados, größtenteils mit einer schwachen Gefährdungsstufe von F0 bis F1. Diese Erscheinungen finden im Allgemeinen nachmittags im Juli und August statt. Zwei besonders heftige Tornados vom Typ F5 wurden aufgezeichnet. Es handelt sich hierbei um den von Palluel in Pas De Calais am 24. Juni 1967 und um den in Montville en Seine Maritime am 19. August 1845.

Die Tornados können überall in Frankreich auftreten, doch es gibt besonders auffällige Zonen. Die meistbedrohten Regionen sind Hérault, Nord und Pas De Calais. Allgemein hat Keraunos drei besondere Zonen kartografiert. Eine nur schwachgefährdete Zone breitet sich vom Zentralmassiv  zum Tal der Rhône und den Alpen aus, eine mäßig gefährdete Zone reicht von der Aquitaine zur Bourgogne und zum Elsass und zum Schluss die hochgefährdete Zone, die das Poitou-Charentes, das Pays de Loire, die Bretagne und die Normandie, dann die Region Nord-Pas de Calais und zum Schluss die Flusstäler der Aude und der Hérault einnimmt.

Die Karten sowie alle Statistiken sind auf der Seite von Kernauos zugänglich.


(1) Keraunos bedeutet “der Blitz” auf Altgriechisch.

In Frankreich 2012

Diese Arbeit ist das Resultat der Zusammenarbeit der französischen Wetter-AG mit den Schülern der Klasse 2. /14 und deren Lehrerin für Geschichte und Geographie. Im Rahmen der ECJS (=staatsbürgerliche, juristische und gesellschaftliche Ausbildung) mussten die Schüler sich mit den Begriffen Risiken und Vorbeugung beschäftigen, hier also die Präsentation ihrer Arbeit:

Wir haben  beschlossen, die Vorgaben unseres Lernprogramms (s.o.) auf die Wetterkunde und besonders auf Tornados anzuwenden. Um unser Themenfeld einzugrenzen, haben wir uns auf die Tornados beschränkt, die während des Jahres 2012 über Frankreich gezogen sind. Ein erstes Treffen, geleitet durch Thierry, dem Leiter der Wetter-AG, war der Vorstellung der Wetterstation des Gymnasiums und der Arbeit, die wir realisieren sollten, gewidmet. Danach schlug uns Aurélie, unsere Erdkunde-Geschichtslehrerin vor, mehrere Treffen über das Wetter im Allgemeinen und die Tornados im Speziellen in Form einer Dokumentation und einer Internet-Recherche durchzuführen. In der Folge begannen wir, uns mit der Benutzung von Google Earth vertraut zu machen: Kartographie, Lokalisierung von Örtlichkeiten, virtuelle Besichtigungen….Schließlich waren wir nach diesen vorbereitenden Sitzungen bereit, unsere wahre Herausforderung anzunehmen: Die Tornados in Frankreich während des Jahres 2012 zu kartographieren und sie mit modernen Medien zu erfassen. Um dies zu realisieren, benutzten wir die Internetseiten „Keraunos“ und „Google Earth“. Nachdem wir Keraunos (mit der Begründung ein pädagogischen Ziel zu verfolgen) um Erlaubnis gefragt hatten, deren Daten zu benutzen, verknüpften wir alle Tornadoinformationen, welche auf ihrer Seite verzeichnet waren, zu einem Gesamtwerk (Karte, Informationen und Fotos). Wir sortierten die Tornadoereignisse chronologisch und nach ihrer Stärke, in dem wir ihnen klare Kartensymbole zuordneten. Wir haben sie auf Google Earth positioniert und danach haben wir auf einer Webseite eine Zusammenschau aller Tornados angefertigt.


Verwendete Symbole:


F0
Konzentrisch gelbe Kreise für die Tornado-stärke F0
F1 Konzentrisch orange Kreise für F1.
F2 Konzentrisch rote Kreise für F2.

Die Bildschirmfotos (Screenshots) unten beschreiben ihnen Schritt für Schritt das Ergebnis unserer Arbeit.

GoogleEarth

Diese Karte zeigt mit den oben beschriebenen Symbolen alle Tornados, die in Frankreich im Jahre 2012 registriert wurden. Jedes Tornadoereignis ist auf Google Earth direkt verknüpft mit einem Link zur Website von Keraunos; ein Klick auf das Symbol erlaubt, genauere Informationen, darunter der Link auf die Zusammenstellung von Keraunos und ein Foto, zu erhalten.

GoogleEarth2

Wenn ihr auf den gewünschten Tornado klickt, öffnet sich ein Fenster mit einem Foto, das die Auswirkungen und die entstandenen Schäden zeigt mit einem Link zu der entsprechenden Datei.

lien_keraunos

Ein Klick auf den Link bringt Euch direkt von Google Earth zu dem Artikel auf der Seite Keraunos.org.
Dort sind alle Tornadoereignisse in Frankreich im Jahr 2012 abgebildet und dank GPS-Daten lokalisiert worden. Um den Besuch der Seite freundlicher zu gestalten, haben wir eine KMZ-Datei angelegt (Tornados_2012). So könnt ihr die Entwicklung der Tornadoereignisse im Laufe des Jahres erleben und angefügte Kommentare, hier (auf Französisch) durch Anklicken, hören . (Achtung, Google Earth muss auf dem Computer installiert sein)

Wenn Ihr mehr über die einzelnen Tornados wissen möchtet (auf Französisch!), welche im Jahr 2012 entstanden sind , klickt auf den entsprechenden Link in der folgenden Tabelle:


GoogleEarth3

Liste der Tornados:
Seysses (31) 29.04.2012 F1 Saint Pierre de Manneville (76) 07.07.2012 F1
Les Pennes Mirabeau (13) 14.10.2012 F1
Sylly sur Nied (57) 07.06.2012 F0 Fervaques (14) 07.07.2012 F1 La Croix Valmer (83) 14.10.2012 F0
Le Lardin Saint Lazare (24) 11.06.2012 F1 Saint-Bresson (70) 15.07.2012 F0 Eccica Suarella (2A) 26.10.2012 F0
Versigny (02) 12.06.2012 F0 Ghyvelde (59) 07.07.2012 F1 Tinténiac (35) 15.12.2012 F2
Isbergues (62) 21.06.2012 F1 La Brousse (17) 25.09.2012 F1 Sarceaux (61) 15.12.2012 F0
Hermonville (51) 21.06.2012 F1 Wargnies (80) 25.09.2012 F1 Notre Dame du Hamel (27) 15.12.2012 F1
Montviette (14) 07.07.2012 F0 Gizy (02) 27.09.2012 F0
Pré en Pail (53) 15.12.2012 F2
Verderel lès Sauqueuse (60) 07.07.2012 F0 Saint Hilaire Le Vouhis (85) 14.10.2012 F1

Zum Abschluss unserer Arbeit, waren wir erstaunt, über die hohe Zahl der Tornados in Frankreich: Wir dachten nicht, dass es so viele sein würden. Es stimmt schon, dass zahlreiche Tornados relativ schwach sind, aber es gibt bestimmte Jahre, in denen stärkere Tornados auftreten. Wir haben ebenfalls bemerkt, dass sie überall in Frankreich auftreten können, allerdings (im Jahr 2012) hauptsächlich in 2 Korridoren: Von der Bretagne nach Nordosten der Küste entlang und von der Côte d' Azur zur Charentes. Selbst wenn Vorwarnungs- und Alarmierungspläne im Falle erhöhter Tornadorisiken verfügbar sind, denken wir, dass es interessant wäre, über ein SMS-Alarmierungssystem für die Bevölkerung nachzudenken, so ähnlich wie es schon bei Hochwassergefahr benutzt wird.


Ins Deutsche übersetzt von Schülern der 10k2 und 10k3 im Juni 2013