Pflanze des Monats Oktober

Sie blüht auch im Schnee:

Die Japanische Winterkirsche

Betrachtet man gegen Ende Oktober eine Japanische Winterkirsche von Weitem, so fällt sofort die wunderschöne kupferrote Farbe der herbstlich gefärbten Blätter auf, was aber für einen Kirschbaum normal und gar nicht ungewöhnlich ist.

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Foto: J. Hartmann

Diese Winterkirsche Prunus subhirtella 'Autumnalis Rosea' (Foto) kommt ursprünglich aus Japan. Es handelt sich dabei um einen großen Strauch oder kleinen Baum (bis 5 m hoch) mit breit aufrechter Wuchsform und sehr feinen Zweigen und Trieben. Von den Ansprüchen her ist die winterblühende Kirsche im Allgemeinen nicht wählerisch. Sie toleriert bei sonnigem Standort alle kultivierten Gartenböden, bevorzugt aber frische bis feuchte, nährstoffreiche, sandig-lehmige Böden, die nicht sauer sein dürfen.
Untersucht  man  nun  im Herbst die Zweige der Winterkirsche etwas genauer, so kann man zwischen den sich umfärbenden Laubblättern eine überraschende Entdeckung machen:

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Foto: J. Hartmann
Jedes Jahr um diese Zeit findet man in den Zeitungen die 'Sensations-Meldung', dass im Winter schon die Kirschen blühen! Dabei ist diese Blütezeit bei der japanischen, winterblühenden Kirsche die Regel! Sie besticht durch  leicht rosa getönte, halbgefüllte Blüten, wobei  die ersten  bereits im Dezember oder noch  früher erscheinen. Nach Schneefällen sieht dann das Ganze im wahrsten Sinne des Wortes „traumhaft“ aus !  Bei starkem Frost erfrieren diese frühen Blüten, was aber der Pflanze in keinster Weise schadet.
03Foto: J. Hartmann
Schon in der nächsten milden Witterungsperiode öffnen sich weitere Blüten,  als wäre nichts geschehen. Die Hauptblütezeit ist dann im März und April, und jetzt präsentiert sich dieser Kirschbaum in  einer unvergleichlichen Blütenpracht, vor allem dann, wenn die hellrosa Blüten in Kontrast zum azurblauen Frühlingshimmel stehen.
1Foto: J. Hartmann

Am Tag vor meiner Hochzeit vor fast einem halben Jahrhundert habe ich diesen Baum zum ersten Mal im Stadtpark von  Duisburg-Meiderich gesehen und bewusst wahrgenommen. An diesem  Winterblüten-„Wunder“  wollte ich mich unbedingt auch in meinem Garten alljährlich erfreuen. Es hat geklappt, wobei die Freude, Schillers „schöner  Götterfunke“, auch auf alle Nachbarn und Besucher überspringt. Kaum eine andere Pflanze in meinem Garten schafft es, mich alljährlich über sechs Monate lang in ihren Bann zu ziehen. Es beginnt immer wieder mit der beeindruckenden Laubfärbung im Oktober:        

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Foto: J. Hartmann
erstellt von J. Hartmann ehemaliger Schüler und Lehrer am FKG, konfguriert von Erhard L., September 2016