Pflanzen des Monats Oktober

Das farbenfrohe Finale:


Blüten im Herbst

Der Herbst im Blumengarten ist kein Grund, Trübsal zu blasen, denn alle Farben des Blumenjahres geben noch einmal eine rauschende Schlussvorstellung. Noch blühen ja bis in den Oktober hinein die restlichen Blüten des Sommerprogramms (z.B. Astern, Dahlien, Tagetes, Ringelblumen u.a.), und die „Reste-Liste“ lässt sich nun bestens mit speziellen Spätblühern zu einem herbstlichen Blüten-Cocktail verbinden. Vor allem die Zwiebelwelt erwacht gegen Sommerende zu neuem Leben, wobei insbesonders die Vertreter aus Südafrika (Amaryllis und Nerine) das Augenmerk auf sich ziehen:

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Foto: J. Hartmann                                                                          
                                                                  Amaryllis belladonna (Botanischer Garten)


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 Foto: J. Hartmann                                                                               

                                                                  Nerine bowdenii (Botanischer Garten)    


Beide Südafrikanerinnen mit ihren exotisch schönen Blüten fühlen sich besonders in milden Klimaten an einer schützenden Mauer (Südseite!) wohl und benötigen Frostschutz im Winter und im Frühling. Herbstkrokusse werden im Juli gepflanzt, und zwar auf einen Platz, auf dem sie auch im Herbst volle Sonne genießen können:


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Foto: J. Hartmann

                                       

Die Herbstzeitlose war schon im Oktober 2015 die „Pflanze des Monats“. Deshalb sollen an dieser Stelle nur zwei ganz aktuelle Fotos von einer Herbstzeitlosen-Wiese bei Hessisch-Lichtenau nachgereicht werden:

     
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Foto: J. Hartmann                                                    
                                                   


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Foto: J. Hartmann

Man sieht auf dem zweiten Foto, wie sich die Bienen begierig auf die letzten Blüten des Jahres stürzen.

Ein seidiger, leuchtendgelber, im Frühherbst blühender „Krokus“ mit sechs Staubblättern kann nur die Sternbergie vom östlichen Mittelmeer sein. Sie ist nach einem böhmischen Botaniker benannt, der diese Pflanze im 18. Jahrhundert entdeckte. Mir begegneten diese interessanten sattgelben Blüten einst im Herbst auf Kreta, und jetzt blühen sie alljährlich bei mir im Garten und leuchten zum farbenfrohen Finale:

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Foto: J. Hartmann


Von den Wild-Alpenveilchen blüht im Herbst Cyclamen neapolitanum. Es schmückt den ganzen Winter dann mit seinen Blättern. Blüten und Blätter dieser Wildpflanzen sind so faszinierend, dass man so viel wie nur möglich von dieser als frostresistent geltenden Art anpflanzen sollte, zumal die kleinen Blüten erst in der Gruppe richtig auffallen:

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Foto: J. Hartmann


Auch auf die blaue Farbe braucht im Herbst nicht verzichtet zu werden. Zwei herbstblühende Enziane aus Westchina sorgen seit einigen Jahrzehnten dafür, z.B. der Wellensittich-Enzian (Gentiana farreri), der nach seinem einzigartigen lichten Himmelblau benannt ist:


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Foto: J. Hartmann



Mit den ersten stärkeren Frösten ist auch das farbenfrohe Finale vorbei. Aber das ist kein Grund zur Traurigkeit. Zwischen den wärmenden Laubblättern erkennt man schon die Blütenknospen der Christrosen und die Blattspitzen von Schneeglöckchen und Märzenbecher, die bald eine neue Garten-Overtüre anstimmen (ohne Foto). Ganz besonders tröstlich ist bei mir im Garten die Blattrosette einer Knabenkraut-Orchidee, die mitten aus dem Schnee heraus -in Nachbarschaft von Winter-Alpenveilchen-  sich schon früh dem Licht entgegenstreckt:

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Foto: J. Hartmann


erstellt von J. Hartmann ehemaliger Schüler und Lehrer am FKG, konfguriert von Erhard L., September 2017