Das Ergebnis
war sehr enttäuschend. Da sich auch nach Wochen keine Blüten entfalteten,
öffnete ich eine „Knospe“, in der sich zu meinem großen Erstaunen Samen
befanden. Erst jetzt wurde mir klar, dass ich auf einen „Trick“ der
Herbstzeitlose hereingefallen war:
Im Mittelalter
hieß sie "Filius ante patrem" = Sohn vor dem Vater, da sich bei
dieser Pflanze die Blüten erst nach den Samen zu entwickeln scheinen. In
Wirklichkeit reifen diese erst im
folgenden Frühjahr nach der Blüte im vorangegangenen Herbst. Welchen Vorteil hat
die Pflanze davon? Mit ihrer späten Blütezeit entgeht sie dem letzten
Sensenschnitt, und ehe im späten Frühjahr erstmals gemäht wird, sind ihre Samen, die geschützt unter der Erde überwintern, schon
ausgereift. Ein toller „Trick“! Im Alpenraum sind im Herbst riesige
Wiesenflächen mit dem violetten Schimmer der Herbstzeitlose überzogen, während
man bei uns immer mehr nach diesem
Herbstwunder suchen muss. Bei Göttingen gibt es innerhalb des Wildgatters am
Kehr eine große Fläche mit Herbstzeitlosen, weil Tiere diese hochgiftige Pflanze meiden! Das folgende Foto stammt aus dem Drammetal:
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