Pflanzen des
Monats November |
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Vom letzten bis zum ersten Schnee: |
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Enziane |
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Wie das Edelweiß so ist auch der blaue Enzian für viele Inbegriff alpinen Pflanzenlebens. Beide sind wegen ihrer Schönheit und Volkstümlichkeit in den Alpen an vielen natürlichen Standorten fast ausgerottet und stehen deshalb unter Naturschutz. Kein Wunder, dass der Pflanzenfreund beide Arten auch zu Hause besitzen und sich an ihren Blüten erfreuen möchte. Während aber das Edelweiß -selbst bei idealen, also besonnten und mageren Bodenverhältnissen- im Flachland nie die Leuchtkraft wie an seinem heimatlichen Standort erreicht, blühen die Enziane auch im Garten in voller ursprünglicher Schönheit: | ||
Foto: J. Hartmann
Großblütiger Enzian in einem Privatgarten in Göttingen |
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Der -meist „blau, blau, blau“ blühende- Enzian ist der wichtigste Vertreter innerhalb der Familie der Enziangewächse. Die stattliche Gattung „Gentiana“ (= Enzian) umfasst allein in Deutschland mehr als 20 Arten. Sie wachsen vor allem in den Gebirgen der nördlichen gemäßigten Zone und gehören mit zu den am höchsten steigenden Blütenpflanzen. Vertreter der Gattung Enzian kann man das ganze Jahr hindurch bewundern: In den Alpen läutet der Bayrische Enzian den Frühling ein. ![]() Foto: J. Hartmann
Frühlings- Enzian
auf der Seiser Alm in den
Südalpen |
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Er folgt dem
abtauenden Schnee bis in Höhen von über 3000 Metern, wo er eine Charakterart
der Schneeboden-Gesellschaften ist. Später im Sommer wird er auf steinigen
Matter von Schnee-Enzian abgelöst: |
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Foto: J. Hartmann
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Aber nicht alle Enziane folgen in ihrer Blütenfarbe dem bekannten Schlager von Heino. |
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Foto: J. Hartmann
Gelber Enzian |
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![]() Foto: J. Hartmann
Tüpfel-Enzian |
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Die hohen Stauden des Gelben Enzians und des Tüpfel- Enzians erstrahlen auf den Alpenwiesen in einem auffälligen Gelb, wobei der Gelbe Enzian bis 1,50 m hoch wird. Die „Wurzelstöcke“ beider Enziane werden in der Medizin und zur Schnaps-herstellung verwendet. Weiterhin blüht der Purpur-Enzian -vom blau abweichend- in einem dunklen Rotbraun, und der Kranz-Enzian (Foto) leuchtet in einem kräftigen Violett: |
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Foto: J. Hartmann
Kranz-Enzian |
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![]() Foto: J. Hartmann
Lungen-Enzian in meinem Garten. Nicht-Botaniker
sagen „Glockenblumen“. |
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Der Schwalbenwurz-Enzian wächst im Spätsommer in alpinen Hochstaudenfluren als ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen zwischen 30 und 100 Zentimeter. Es werden mehrere aufrechte bis überhängende, mehrblütige Stängel ausgebildet, die gern in der Floristik verwendet werden. |
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![]() Foto: I. Görlich
Schwalbenwurz-Enzian |
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Auch noch im Herbst begleiten uns Enziane: Der violett blühende Deutsche Enzian (auf dem unteren Foto zusammen mit Silberdisteln auf einer Weide in der hohen Rhön), und der Chinesische Herbst-Enzian zwischen dem bunten Laub einer Zaubernuss in meinem Garten |
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![]() Foto: J. Hartmann
Deutscher Enzian |
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Foto: J. Hartmann
Chinesischer Herbst-Enzian |
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Der Großblütige Enzian blüht oft im Spätherbst noch ein zweites Mal... |
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Foto: J. Hartmann
Großblütiger Enzian |
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...und auch im ersten Schnee strahlt er munter weiter. |
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![]() Foto: J. Hartmann
Großblütiger Enzian |
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Damit ist der Kreislauf geschlossen und das Jahr der Enziane vollendet. |
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erstellt von J. Hartmann ehemaliger Schüler und Lehrer am FKG, konfguriert von Erhard L., Oktober 2017 |