In der Türkei und Persien haben kommerzielle Sammler einige Wildarten am heimatlichen Standort fast ausgerottet, indem sie lastwagenweise die Knollen nach Westeuropa brachten. Außerdem waren die stärkereichen Kugeln oder Scheiben im Mittelalter ein willkommenes Schweinefutter („Schweinebrot“ oder „Erdbrot“). Die begehrten Knollen mussten auf die Artenschutzliste gesetzt werden, so dass der Handel mit ihnen –glücklicherweise- mittlerweile verboten ist.

Vielgestaltig sind die natürlichen Lebensräume der Cyclamen, die zur Familie der Primelgewächse gehören. Sie wachsen von Meereshöhe bis in Höhen über 2000m, besiedeln den Boden von Misch- und Kiefernwälder, vergesellschaften sich mit Rhododendren, sind auf Feinschutt und Geröllflächen zu finden, siedeln sich im Gras an (Foto!), nisten sich im Wurzelfilz von Farnen ein, dringen aus humusgefüllten Gesteinsfugen hervor, wachsen in modernden Baumstümpfen und sind manchmal sogar in Astlöchern und bemoosten Astgabeln auf Bäumen zu finden, wohin Ameisen die mit einem süßen Anhängsel versehenen Samen verschleppen. Mir sind Wildalpenveilchen bisher im schattig-feuchten Rotbuchenwald am Wolfgangsee, auf steinigen, halbschattigen Rastplätzen auf Mallorca (Kloster Lluc!) und in den Gebirgswäldern Kretas begegnet.

Die Blütezeit der drei wichtigsten Gartencyclamen erstreckt sich über das ganze Jahr, wobei das Vorfrühlingsalpenveilchen (Cyclamen coum) am spektakulärsten ist, da es von Dezember bis ins Frühjahr blüht, auch im oder unter dem Schnee !