Pflanzen des Monats Mai

Sie zählen zu den schönsten und wunderbarsten Blütenpflanzen:

Pfingstrosen

Sie werden auch Paeonien genannt und ziehen in der Zeit der Pfingstrosenblüte durch die große Farbpalette, die Farbzusammenstellung und die Form der Blüten alle Blicke auf sich.
Viele Pfingstrosensorten können alt werden wie Schildkröten und zählen damit zu den langlebigsten Pflanzen, die dem (Hobby-) Gärtner zur Verfügung stehen. Durch die sprichwörtliche Genügsamkeit der Pflanze und ihre Resistenz gegenüber Fressfeinden wird auch behauptet, sie sei die Pflanze des faulen Gärtners. Man kann aber auch argumentieren, dass der schlaue Gärtner sich diese Eigenschaften  zu Nutze macht und er mit ihnen pflegeleichte Beete, Rabatten und Freiräume zur Erholung und Erbauung gestaltet.
                          

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Foto: J. Hartmann 

Den deutschen Namen Pfingstrose hat sie nach dem Blühzeitpunkt der sehr häufig in alten Bauerngärten zu findenden Bauernpfingstrose (Paeonia officinalis Rubra Plena) erhalten, der meist um die Pfingstzeit fällt. Den wissenschaftlichen Namen Paeonia hat die Pfingstrose nach dem Arzt der griechischen Götter Paeon erhalten.

Pfingstrosen wachsen überwiegend in Bergwäldern, einige Arten kommen auch in den Steppenregionen Osteuropas sowie Asiens vor (beispielsweise Paeonia tenuifolia).

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Foto: J. Hartmann

                                                      Netzblatt-Pfingstrose (Paeonia tenuifolia)  im Garten


Die europäischen Pfingstrosen finden sich überwiegend auf kalkhaltigen Böden und wachsen zumeist in wenig geschlossenen Wäldern und Buschwaldregionen. Die Gemeine Pfingstrose (Paeonia officinalis) kommt aber auch häufiger wild in subalpinen Rasengesellschaften der Südalpen vor. Ausgangsformen der Kultursorten sind fast immer gärtnerische Züchtungen der Gemeinen Pfingstrose und der Milchweißen Pfingstrose (Paeonia lactiflora), wobei wunderbare Formen und Farben entstanden sind:.


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Foto: J. Hartmann

Es ist in der Natur eine Seltenheit, dass sich innerhalb derselben Pflanzengattung krautige  und holzige Arten entwickelt haben. Bei den Pfingstrosen ist dies der Fall, wobei die meisten Hobbygärtner nur die kräftige Staudenpfingstrose kennen, die im Winter über der Erde nicht mehr zu sehen ist. Bei der Baumpfingstrose (Paeonia suffruticosa) dagegen fallen im Herbst nur die Blätter ab, während der verholzte Stängel -wie bei der Forsythie oder anderen laubwerfenden Ziersträuchern- im Winterhalbjahr oberirdisch überdauert, bisweilen bis 2 m hoch, wie das folgende Foto aus meinem Garten dokumentiert

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Foto: J. Hartmann

Die Urheimat der Baumpaeonie ist Nordwestchina, wo sie als Blume des Reichtums und der Würde gilt. Sie wurde daher vor vielen Jahrtausenden als Sinnbild für das gesamte chinesische Volk erkoren. Von China aus kam die Baumpaeonie nach Japan, und dort ist auch heute noch das Zentrum der Neuzüchtungen von besseren und noch schöneren Sorten („Japanische Baumpaeonien“):


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Foto: J. Hartmann

 
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Foto: J. Hartmann


 

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 Foto: J. Hartmann                                                          

       

Die Baumpfingstrose blüht im Mai schon zwei bis drei Wochen vor der Staudenpfingstrose. Die Blüten sind bei beiden Arten endständig, sehr auffällig und dekorativ, und je nach Gartensorte einfach, halbgefüllt oder gefüllt, aber die Blüten der Baumpfingstrose sind viel größer, bis zu 25 cm! Sie strahlen einen unvergleichlichen Zauber aus, wie aus Seide gesponnen in pastellzarten oder auch kräftigen Farben. Die Blütenblätter weisen ganz innen Flecken und Streifen auf und kontrastieren wundervoll gegen die großen zahlreichen goldgelben Staubgefäße; auch duften die meisten Sorten angenehm.

Die Baumpaeonie gehört zu den allerschönsten Frühjahrsblühern, wobei sie anspruchslos, pflegeleicht und winterhart ist. Ihre majestätischen, aber doch so zarten Blütenblätter können nur eines nicht vertragen: Dauerregen im Mai. Dann hängen die Blätter wie nasse Wischtücher am Stängel. Inzwischen habe ich auch von den Staudenpfingstrosen wunderbare neue Arten und Sorten in meinen Garten gepflanzt, so dass jetzt die Pfingstrosenzeit der absolute Höhepunkt in meinem „Paradies“ ist.



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Foto: J. Hartmann


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Foto: J. Hartmann


Mit diesen herrlichen Fotos sollen meine Beiträge „Pflanzen des Monats“ nach drei Jahren beendet werden. Die Arbeit an den 36 Artikeln war immer ein ausgesprochenes Vergnügen! Ich danke meinem Kollegen und Fachmann Erhard Langkeit für seine Idee und den unermüdlichen Ansporn. „Tschüs“ für alle Leser und „win-win“ für meinen Freund Erhard!


erstellt von J. Hartmann ehemaliger Schüler und Lehrer am FKG, konfguriert von Erhard L., April 2018