|
Pflanzen des Monats März
|
|
|
Zauberhafte Blütensträuche
|
|
|
Rhododendren
|
|
|
Die Rhododendren sind eine Pflanzengattung aus der Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae) mit etwa 1000 Arten. Der Name Rhododendron, griechisch für „Rosenbaum“, wurde bis ins 17. Jahrhundert für den Oleander gebraucht und erst von Carl von Linné auf die Alpenrose übertragen.
Neben der echten Rose ist heute die Alpenrose
-der Rhododendron- der begehrteste Blütenstrauch in unseren Gärten, und wenn
der Frühling in seinen schönsten Farben schwelgt, dann darf dieser Star unter
den immergrünen Blütensträuchern nicht fehlen. Seine Karriere begann 1656 mit
dem Einzug des Almenrausches (Rhododendron
hirsutum) in die Gärten, und heute schätzen die Fachleute die Zahl der
Sorten auf über 12 000!
Foto: J. Hartmann
Almenrausch (mit Trollblumen) am
Naturstandort in den Alpen auf 2300 m NN.
|
|
|
Unter
der Bezeichnung „Alpenrose“ werden sowohl solche der Gattung Rhododendron erfasst, die immergrüne
Blätter besitzen, als auch solche, die ihr Laub abwerfen. Die laubabwerfenden
Sträucher nennt man auch Azaleen, aberstreng botanisch betrachtet gehören alle Formen zur Gattung Rhododendron, wobei von den 1000 Wildarten nur 8 in Europa
vorkommen. Die weitaus meisten Wildformen wachsen dagegen in Asien
(Himalaja, Japan, China), wobei sich die Wildstandorte meist in unwegsamen
Bergregionen befinden, häufig in Höhen um die 3000 m. Der bei uns gern in
Steingärten verwendete Rhododendron
impeditum kommt sogar in Höhen bis
zu 4800 m vor, wo er -ohne Baumschutz- intensive Sonnenstrahlung gut verträgt.
Die anderen Arten stammen vorwiegend aus nebeligen Waldgebieten und bevorzugen
daher auch in Kultur eher lichte Schatten und hohe Luftfeuchtigkeit, am besten
also am Rand von Gehölzen.
|
|
|

Foto: J. Hartmann
Rhododendren im lichten Halbschatten im
GRUGA-Park in Essen
|
|
|
Bei geschickter Kombination hat man von Anfang März bis in
den Juli hinein blühende Rhododendren im Garten. Die Kreuzung Rhododendron x praecox („März-Rhododendron“)
blüht -zusammen mit den Winterlingen- als erste, egal ob mit oder ohne Schnee:
|
|
|

Foto: J. Hartmann
|
|
|

Foto: J. Hartmann
|
|
|
Die sogenannten Catawbiense-Hybriden
folgen dann ab Mitte Mai, Rhododendron
fulgens blüht im Juni und schließlich Rhododendron
discolor als Schlusslicht Anfang Juli. Den Anblick der bezaubernden Blüten
sollte man allerdings in vollen Zügen genießen, ohne über die Namen nachzugrübeln:
|
|
|
Foto: J. Hartmann
|
|
|
Foto: J. Hartmann
|
|
|
Rhododendren passen nicht in alle Gärten. Dort, wo die
Landschaft von Weinbau oder Wiesen geprägt wird, wirken sie wie ein
Fremdkörper, und auch in trockenen Steppengärten oder vollsonnigen Bauerngärten
sind sie fehl am Platz.
Ansonsten aber ist der Rhododendron bei entsprechender
Bodenvorbereitung überall -auch in Kübeln- unterzubringen. Vor dem Pflanzen
werden die Ballen in Wasser gestellt, und der Boden erhält durch Beimischung
von feuchtem Torf der erforderlichen Säuregrad. Zu allen Jahreszeiten, auch vor
Frostbeginn, müssen die Pflanzen reichlich gegossen werden, da Torf zwar Wasser
hält, aber nur schwer wieder abgibt. So können Rhododendren im Winter nicht nur
erfrieren, sondern auch vertrocknen, da immergrüne Blätter weiterhin Wasser
verdunsten, aber kein Nachschub aus dem gefrorenen Boden möglich ist. Um diese
Verdunstung herabzusetzen, rollen sich die Blätter bei Frost nach unten ein. Um
im Frühling den Samenansatz zu verhindern, den Blütenansatz jedoch zu fördern, sollten
die verwelkten Blütenstände entfernt werden. Diese müssen aber sehr vorsichtig
herausgebrochen oder abgeschnitten werden, da in den oberen Blattachseln die
Knospen für das kommende Jahr sitzen. Denn auch im nächsten Jahr sollen die
Rhododendren wieder reichlich blühen und bunte Farben in den Garten zaubern:
|
|
|
Foto: J. Hartmann
|
|
|
Foto: J. Hartmann
|
|
|
Und
jedes Mal, wenn wir vor den zauberhaften Büschen der Rhododendren stehen, sehen
wir in Gedanken die gewaltigen Bergmassive, die die Heimat der Vorfahren
unserer Gartenzüchtungen sind:
|
|
|

Foto: I. Görlich
Alpenrosen oberhalb der Baumgrenze kurz nach
der Schneeschmelze
|
|
|
erstellt von J. Hartmann ehemaliger
Schüler und Lehrer am FKG, konfguriert von Erhard L., Februar 2018 |
|