Pflanze des Monats März | ||
Der „Hohle Lerchensporn“ | ||
Wer ist die Schönste im ganzen Wald ? | ||
Die Blüten
von „Corydalis cava“ sind in Farbe und Form so bezaubernd schön, dass sie den
Vergleich mit Orchideen nicht scheuen müssen, ja, sie werden sogar oft mit ihnen
verwechselt. | ||
Foto: J. Hartmann | ||
Der
botanische Gattungsname leitet sich aus dem griechischen Wort (korýdalis) für Haubenlerche ab, da die Blütenform den gespornten Zehen dieses
Vogels ähnelt. Auch die deutsche Bezeichnung nimmt darauf Bezug. Der Artname cava
leitet sich vom lateinischen Wort cavus für hohl ab und bezieht sich auf
die hohle Knolle. Die Familienzugehörigkeit hätte man auf den ersten Blick
nicht erwartet: Der Lerchensporn ist ein Mohngewächs. Im Frühlingswald kann es
noch so schön und massenhaft blühen – ohne den Lerchensporn fehlt etwas. | ||
Foto: J. Hartmann | ||
Foto: J. Hartmann | ||
Die sehr
tief im Boden verborgene hohle Knolle (Foto unten) dient der Pflanze als
Speicher- und Überdauerungsorgan,
weswegen der Botaniker sie zu den „Geophyten“ zählt. Im noch unbelaubten
Kalkbuchenwald gedeihen sehr viele Geophyten, da sie befähigt sind, dank der Speicherstoffe
in ihren unterirdischen Organen (Knollen wie der Lerchensporn, Zwiebeln wie der
Märzenbecher, Wurzelstöcke wie das Buschwindröschen) schon im zeitigen Frühjahr
auszutreiben, um dann sofort im noch vorhandenen Sonnenlicht zu blühen, sich
fortzupflanzen und Energie zu speichern (Photosynthese). „Ende Mai ist
alles vorbei“ lernten meine Schüler als
Eselsbrücke, denn im dunklen Schatten nach dem Blattaustrieb der Bäume
verschwinden die „Frühlingsgeophyten“ schnell wieder von der Oberfläche. Der
Lerchensporn fühlt sich besonders wohl auf frischen bis feuchten Waldböden,
aber gerade derartige Biotope sind im Göttinger Raum sehr selten geworden. Ein
altes, aber wenig bekanntes Naturschutzgebiet ist der „Große Leinebusch“. Diese
ca. 180 ha große, auf der Dransfelder
Hochfläche nur wenige Kilometer südwestlich der Stadt Göttingen gelegene Schutzfläche
ist ein artenreiches Laubwaldgebiet. Auf
frischen bis feuchten, kalkreichen Böden wächst der einzige größere Bestand
feuchter Eichen-Hainbuchenwälder im niedersächsischen Weser- und Leinebergland.
Die Blütenfülle im März ist
überwältigend und kann auf einem einstündigen Rundgang genossen werden.
Parkmöglichkeiten gibt es an der Straße von Mengershausen nach Jühnde. | ||
Foto: J. Hartmann | ||
Foto: J. Hartmann | ||
erstellt von J. Hartmann ehemaliger Schüler und Lehrer am FKG, konfguriert von Erhard L., Februar 2017 |