Pflanzen des Monats Januar

Nach der roten Farbe im Dezember folgt jetzt das Gelb


Winterblühende Gehölze


Sie ist der gelbblühende Star im sonnigen Januargarten: Die Zaubernuss (Hamamelis mollis). Sie wurde aber schon im Dezember 2015 ausführlich beschrieben, so dass an dieser Stelle nur noch einmal ein Foto an sie erinnern soll
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Foto: J. Hartmann                                                                          
                                                                 

Wie sieht es nun aber mit weiteren winterblühenden Büschen aus? Gibt es überhaupt noch andere? Und ob! Übrigens  zeigen auch sie -wie die Zaubernuss- meist eine gelbe Blütenfarbe.

In milden Wintern fängt der Winterjasmin (Jasminum nudiflorum) schon Mitte Dezember leuchtend gelb zu blühen an. Er ist mit dem Oleander verwandt und stammt ursprünglich aus Nordchina. Als der deutsche Naturforscher Georg Forster diese Pflanze dort erstmals  in einem verschneiten Tal an dem gegenüberliegenden gelb leuchtenden Hang entdeckte, traute er seinen Augen nicht. Der Winterjasmin zählt zu den Spreizklimmern, das heißt, er ist in der Lage, mehrere Meter in die Höhe zu wachsen. Dazu benötigt er jedoch andere Pflanzen oder Klettergerüste, an denen er mit seinen kantigen Zweigen emporklettert. Der pflegeleichte Winterjasmin lässt sich leicht aus Stecklin­gen vermehren.

                                                       

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Foto: J. Hartmann

                                         Winterjasmin in meinem Garten an einem Rankgerüst



Sehr auffällig ist ein anderer Strauch im zeitigen Frühjahr, wenn er noch vor dem Laubaustrieb mit Tausenden von kleinen, goldgelben Blüten übersät ist, die Kornelkirsche (Cornus mas). Man findet ihn bei uns sowohl in Gärten als auch draußen in der Natur. Durch die frühe Blütezeit ist die Kornelkirsche eine besonders wichtige Bienennährpflanze, und durch die Früchte ein Vogelschutz- und -nährgehölz. Das Holz mit rötlichweißer äußerer Schicht und dunklem Kern ist so hart und schwer, dass es im Wasser nicht schwimmt, sondern sinkt. Es ist das härteste Holz, das in Europa wächst.

                           

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Foto: J. Hartmann


Im alten botanischen Garten in Göttingen begeistert mich in jedem Februar die Chinesische Winterblüte (Chimonanthus praecox). Sie zeigt ihre duftenden Blütenglocken bei milder Witterung bereits im Dezember und ist in deutschen Gärten noch eine Rarität.

                                                                                      

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Foto: J. Hartmann

Inzwischen ist sie in meinen Garten eingezogen und blüht auch bei Eis und Schnee:



1Foto: J. Hartmann


Die folgenden Gehölze sind mehr oder weniger Raritäten. Durch meinen Ehrgeiz, alle verfügbaren Winterblüher in meinem Garten erfolgreich zu kultivieren (und sich daran zu erfreuen!), bin ich in Gärtnereien oder Katalogen auf sie gestoßen:

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Foto: J. Hartmann

Scheinhasel (Corylopsis pauciflora)

 


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Foto: J. Hartmann
                                                                             Perlschweif (Stachyurus)
                 
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Foto: J. Hartmann
                                                      Winter-Heckenkirsche (Lonicera purpusii)

Sehr bekannt dagegen ist der einzige rosarot blühende Busch, der Winter-Schneeball (Viburnum ×bodnantense). Er beginnt schon im Spätherbst nach dem Laubfall mit der spektakulären Blütenpracht in dunklen und hellen Rosatönen, und im Neuschnee liefern die bezaubernden Blütenbüschel ein unvergesslicher Eindruck für Auge und Nase, denn sie duften auch noch betörend!

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Foto: J. Hartmann



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Foto: J. Hartmann

Die Farbe und den Duft der Blüten nehmen auch die ersten Schmetterlinge wahr, und sie stürzen sich begierig auf den ersten Blütennektar, was abschließend mit einem Admiral und einen Kleinen Fuchs in einem Göttinger Garten belegt werden kann.




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Foto: J. Hartmann



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Foto: J. Hartmann

erstellt von J. Hartmann ehemaliger Schüler und Lehrer am FKG, konfguriert von Erhard L., Dezember 2017