Pflanze des Monats Februar
Der Märzenbecher
inmeinemGarten
Photo: J. Hartmann

Nur wenige Blütenpflanzen sind derart robust und vital wie die Märzenbecher. Sie blühen oft schon aus Schnee und Eis heraus und gedeihen sowohl in der Talaue direkt am Bachufer   als auch an den trockeneren und steinigen Hängen und Gipfeln bewaldeter Höhen. Sie  bevorzugen allerdings lockeren, oft kalk- und humusreichen Mullboden und mögen über- haupt keine Beschattung. Deshalb treiben sie auch so früh unter den noch unbelaubten  Bäumen aus, um genug im Sonnenlicht getankte Energie ihren Zwiebeln zuführen zu  können. Schon Ende Mai zieht sich die Pflanze im Vollschatten wieder in die Erde zurück.  Ideale Lebensbedingungen findet der naturgeschützte Märzenbecher in den  Kalkbuchenwäldern des südlichen Leineberglands, z.B. auf dem Westerberg  bei Göttingen .  Wie das Schneeglöckchen gehört der Märzenbecher in die Familie der Amaryllisgewächse, obwohl die Blüte mit ihren     6 Blütenblättern ähnlich wie bei einer  Lilie aufgebaut ist. Während aber bei einem Liliengewächs, so zum Beispiel neben den Lilien auch bei den Tulpen, der Fruchtknoten oberhalb der Basis der Blütenblätter ansetzt (er ist „oberständig“), liegt der Fruchtknoten bei den Amaryllisgewächsen, wozu  z.B. auch die Narzissen gehören, unterhalb des Ansatzes der Blütenblätter (er ist „unterständig“).

Westerberg
Photo: J. Hartmann
Märzenbecher  im Februar  auf dem Westerberg  bei Klein Lengden  (nur am Westhang)

Meist trifft man im Februar im unbelaubten Kalkbuchenwald  nur auf eine einzige Begleitpflanze des Märzenbechers, nämlich das Leberblümchen, das mit seiner intensiv blauen Farbe einen wunderbaren Farbakzent zum fast reinen Weiß des Märzenbechers  zwischen den braunen Laubblättern hervorzaubert (siehe Fotos). In den letzten Jahren hat der „Märzen“-Becher immer schon im Februar geblüht !                                                                             Märzenbecherbestände gibt es in den  südniedersächsichen Kalkbuchenwäldern eine ganze Menge.  Zwei der größten, schönsten und auch leicht zu erreichenden sind die beiden folgenden:

Märzenbecher im „Tiefetal“ am Rand des Bergrückens der „Emme“ ganz in der Nähe vom Autobahndreieck „Drammetal“an der Ostgrenze vom „Naturpark Münden“. Man fährt von der Ortschaft „Dramfeld“ (1. Ausfahrt auf der A 38) nach Westen unter zwei Autobahnbrücken hindurch in Richtung „Jühnde“. Bei der Abzweigung links nach „Dahlenrode“ fährt man weiter noch ungefähr 1 km geradeaus, wobei man links bald einen großen Steinbruch sieht und hört. Nach links führt hier ein befestigter breiter Weg nach Südwesten in Richtung Waldrand mit Wacholderbüschen.
Man parkt das Auto hier an der Wegabzweigung und braucht dann nur noch 300 m leicht bergan zu laufen.
Jetzt erkennt man rechterhand , wie der Waldboden von Märzenbechern übersät ist , wobei manche Exemplare bis an die Spurrinnen des Weges wachsen.

Märzenbecher auf dem „Westerberg“  2 km südöstlich der Stadt Göttingen.
Man fährt von Göttingen-Geismar in Richtung „Klein Lengden“. Oben auf dem 1. Berg  liegt rechts die Abfahrt nach „Diemarden“. Man fährt aber weiter geradeaus noch 200 m den Berg wieder hinab. Unten im Tal parkt man links auf dem Weg am Fuß des Westerbergs (Vorsicht beim Abbiegen ! Gefährliche Kurve!). Jetzt wandert man diesen Weg leicht bergan nach Norden (später Nordosten),  immer an einem Bach entlang  am Fuß des Westerberges.
Spätestens wenn nach ca. 800 m links erst die Felder und dann die Wiesen aufhören, muss man sich entschieden haben, wie man auf den Bergrücken des Westerbergs gelangen will (es gibt mehrere Wege oder Pfade, es geht auch sehr eindrucksvoll „senkrecht“ hoch quer durch den lichten unbelaubten Wald).
Oben erwartet einen ein wunderbarer Höhenpfad auf der gesamten Länge des Bergrückens (im Westen sieht man Göttingen-Geismar, im Osten Klein Lengden), wobei sich die großen Märzenbecher-Bestände nur auf dem oberen Westhang ausbreiten, wo sie nachmittags eindrucksvoll in der Sonne leuchten (siehe Fotos).
Maerzenbecher2
Photo: J. Hartmann
Maerzenbecher3
Photo: J. Hartmann
Märzenbecher auf der Emme beim AB-Kreuz „Drammetal“
Leberbluemchen
Photo: J. Hartmann
Zur besseren Orientierung haben wir Ihnen 3 Karten hinzugefügt.
Der Westerberg bei Göttingen ist jeweils auf den Karten gekennzeichnet.

Karte 1
Karte 2
Karte 3
     erstellt von J.Hartmann ehemaliger Schüler und Lehrer am FKG im Januar 2016