Pflanze des Monats Dezember

Mahonia x media macht ihrem Namen alle Ehre:

Winter Sun“

Mahonia x media ist der „Star“ im dunklen Wintergarten, und zwar im wörtlichen Sinn der

Übersetzung. Hell und strahlend wie der Venusstern am dunklen Winterhimmel bringt er

–von November bis Februar- Licht und Farbe in die oft graue Jahreszeit, und wenn man die 

strahligeForm der Blütenstände betrachtet, so gibt es tatsächlich keine treffendere 

Bezeichnung für diesen „Edelstein“ im Januargarten als der Hybrid-Name „Wintersonne“.

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Photo: J. Hartmann

Den ganzen Winter hindurch werden von den unzähligen Einzelblüten neue Beeren       

gebildet –so lange die Witterung es erlaubt.

Wenn dann die ersten Flocken auf die Pflanze fallen, wird ein weiterer (und wohl der 

schönste!) Höhepunkt im Jahresverlauf erreicht: Weißer Schnee über zarten gelben Blüten!     
                                                                                                                                                              Ein märchenhafter Anblick zur Weihnachtszeit, der alle Betrachter in
Erstaunen versetzt:

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Photo: J. Hartmann

Bei Minustemperaturen stockt natürlich die weitere Fruchtbildung, aber die Kälte sorgt      

auch dafür, dass die Blüten nicht so schnell verwelken und lange als „Wintersonne“

 zu sehen sind.

Die Pflanze selbst ist bis ca. -18° Celsius völlig winterhart (ausgenommen ganz junge

Exemplare). Gehen die Temperaturen noch tiefer, sollte man den ganzen Busch mit

wärmendem Material umhüllen (siehe Gartencenter), und eine rechtzeitig angebrachte

Mulchschicht über den Wurzelballen kann im Spätherbst auch nicht schaden.                

Wichtig ist ein günstiger Standort: Er sollte direkt neben der Hauswand, einer Mauer

oder einem massiven Holzzaun liegen, und dann –womöglich- noch unter schützenden 

Koniferen. Dort ist es immer einige Grade „wärmer“ als auf der freien Gartenfläche.

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Photo: J. Hartmann

Ich habe die „Winter Sun“ erst nach mehreren Jahrzehnten meines Gärtnerlebens

wahrgenommen, und mir ist noch gut in Erinnerung, wie ich ungläubig am Zaun eines

Gartens in der Nachbarschaft stand. Und der erste Gedanke war: So etwas musst du auch

haben! Die Pflanzen sind leider recht teuer, und der Erfolg ließ auch drei Jahre auf sich

warten. In diesem Jahr hat es nun das erste Mal richtig geklappt. Zwei meiner drei               

Büsche stehen mitten im Winter in voller Blüte, geschützt an unserer Hauswand und vor

einem Fenster (oben). Blüten und Beeren haben den ersten Schnee überstanden,

und ein Blatt beginnt sich schon rot zu färben.

 Die Strahlen der „Wintersonne“ lachen uns entgegen (auf dem Foto links unten), und ich 

habe diese Pflanzenart jüngst zur wertvollsten „Nummer 1“ in meinem Garten gekürt.   

Sie hat mir die Angst vor dem langen dunklen Winter genommen,  und ich habe –wie 

Voltaire- beschlossen, nunmehr auch im Winter glücklich zu sein.

Diese „Wintersonne“ kann von keiner Wolke verdeckt werden. Sie begleitet uns in einer

Zeit, in der wir uns nach Licht und Wärme, Farbe und Leben sehnen. Ein besserer Kontrast

zum toten, kalten, weißen Schnee ist kaum vorstellbar. Und bald beginnt wieder der

spektakuläre Blattaustrieb:


Blattknospe
Photo: J. Hartmann
Blattaustrieb
Photo: J. Hartmann

        erstellt von J. Hartmann ehemaliger Schüler und Lehrer am FKG November 2015