Pflanze des Monats Juli 

Callistemon citrinus (Schönfaden, Zylinderputzer, Flaschenbürste)

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Wenn der Sommer –wie in vielen letzten Jahren- kalt und verregnet ist, und wenn man keine Möglichkeit hat, in wärmere Gefilde zu reisen, dann bleibt nur eine Wahl: Die Sonnenkinder müssen zu uns kommen, in den berühmten Urlaubsort „Bad Mein-Garten“.  Bestens dafür geeignet ist die immergrüne australische Schöheit  Callistemon citrinus , die nach Überwinterung im Haus und guter Pflege bis zu dreimal im Jahr blühen kann. Ihre zylinderförmigen Blütenstände bestehen aus zahlreichen signalroten Staubfäden, die –in Ermangelung auffälliger Blütenblätter- die Anlockung der Bestäuber übernehmen. In Australien werden die Blüten von verschiedenen  Vogelarten besucht. Bei uns sieht man vor allem Hummeln, wie sie zwischen den Staubfäden nach Nektar suchen und sich dabei mit Pollen bepudern, den sie an der nächsten Blüte abstreifen.  Der Hinweis einiger „Fachleute“, dass Blüten der Pflanzen von anderen Kontinenten (z.B. der Rhododendron aus dem Himalaya) nicht von unseren einheimischen Bestäubern besucht würden, ist ein Ammenmärchen.

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Die relativ stark verholzenden, harten Kapselfrüchte besitzen einen Durchmesser von ca. ½ cm und enthalten viele winzige Samen. Die Kapselfrüchte verbleiben oft mehrere Jahre lang geschlossen an der Pflanze. Erst nach einem Buschbrand öffnen sie sich und entlassen ihre Samen. Der karminrote Zylinderputzer ist also ein „Pyrophyt“, wie zum Beispiel auch die Korkeiche oder der Mammutbaum.

Zu den vielen verschiedenen Bezeichnungen der Pflanze kann man nur sagen: Nomen est  omen. Der Gattungsname Callistemon stammt aus dem Griechischen und bedeutet übersetzt „Schönfaden“ (nach kallos=Schönheit und stemon=Staubblatt). „Zylinderputzer“ weist auf die Form des Blütenstandes hin, und „Flaschenbürste“ ist die Übersetzung von bottlebrush, wie ihn die Briten nennen.

















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Etwas verwirrend ist der Artname citrinus, denn das heißt übersetzt „zitronengelb“.  Auf Zitronen weist aber nicht die Blütenfarbe, sondern der leichte Duft der zerriebenen Laubblätter hin. Dieser Duft und der wunderbare Anblick der Blüten tröstet uns über das triste Wetter hinweg. Allerdings stimmen wir immer häufiger mit Wehmut  in Rudi Carrells Ohrwurm ein: „Wann wird’s mal wieder richtig Sommer….?“


erstellt vom ehemaligen Lehrer und Schüler des FKG J.Hartmann im Juni 2015