|
Wenn der
Sommer –wie in vielen letzten Jahren- kalt und verregnet ist, und wenn man
keine Möglichkeit hat, in wärmere Gefilde zu reisen, dann bleibt nur eine Wahl:
Die Sonnenkinder müssen zu uns kommen, in den berühmten Urlaubsort „Bad
Mein-Garten“. Bestens dafür geeignet ist
die immergrüne australische Schöheit Callistemon
citrinus , die nach
Überwinterung im Haus und guter Pflege
bis zu dreimal im Jahr blühen kann. Ihre zylinderförmigen Blütenstände bestehen
aus zahlreichen signalroten Staubfäden, die –in Ermangelung auffälliger
Blütenblätter- die Anlockung der Bestäuber übernehmen. In Australien werden die
Blüten von verschiedenen Vogelarten
besucht. Bei uns sieht man vor allem Hummeln, wie sie zwischen den Staubfäden
nach Nektar suchen und sich dabei mit Pollen bepudern, den sie an der nächsten
Blüte abstreifen. Der Hinweis einiger
„Fachleute“, dass Blüten der Pflanzen von anderen Kontinenten (z.B. der
Rhododendron aus dem Himalaya) nicht von unseren einheimischen Bestäubern
besucht würden, ist ein Ammenmärchen.
|
|
|
Die relativ
stark verholzenden, harten Kapselfrüchte besitzen einen Durchmesser von ca. ½
cm und enthalten viele winzige Samen. Die Kapselfrüchte verbleiben oft mehrere
Jahre lang geschlossen an der Pflanze. Erst nach einem Buschbrand öffnen sie
sich und entlassen ihre Samen. Der karminrote Zylinderputzer ist also ein
„Pyrophyt“, wie zum Beispiel auch die Korkeiche oder der Mammutbaum.
Zu den vielen verschiedenen Bezeichnungen der Pflanze kann man nur sagen: Nomen est omen. Der Gattungsname Callistemon stammt aus dem Griechischen und bedeutet übersetzt
„Schönfaden“ (nach kallos=Schönheit
und stemon=Staubblatt).
„Zylinderputzer“ weist auf die Form des Blütenstandes hin, und „Flaschenbürste“
ist die Übersetzung von bottlebrush, wie
ihn die Briten nennen. |
|
|
Etwas
verwirrend ist der Artname citrinus, denn
das heißt übersetzt „zitronengelb“. Auf
Zitronen weist aber nicht die Blütenfarbe,
sondern der leichte Duft der zerriebenen Laubblätter hin. Dieser
Duft und der
wunderbare Anblick der Blüten tröstet uns über das
triste Wetter hinweg. Allerdings stimmen wir immer häufiger mit
Wehmut in Rudi Carrells Ohrwurm ein: „Wann wird’s mal
wieder richtig Sommer….?“
|
|