Doch das freundliche und milde Wetter ist trügerisch. Im Westen braut sich hinter dem Horizont bereits allerlei zusammen. Und schon nach ein paar Stunden tauchen Wolkentürme auf. Der Wind wird stärker und dreht allmählich von Südwest auf West bis Nordwest. Der Luftdruck steigt, die kalte Luft aus dem Norden, die um das Tief herum nach Süden strömte, hat uns erreicht. Rasch kommen die Wolkentürme näher und bieten vom strahlenden Weiß bis zum drohenden Dunkelgrau alle Farbschattierungen. Der Wind schläft ein, es wird beängstigend ruhig.
Plötzlich können Blitze über den Himmel zucken, gefolgt von Donnergrollen. Eine Windböe fegt über uns hinweg, und kurze Zeit später, fängt es an zu regnen. Regen prasselt hernieder, große Tropfen zerplatzen beim Aufprall auf den Boden. Es wird spürbar kälter. Im Herbst, Winter und Frühjahr können auch Graupel oder Schnee dabei sein. Innerhalb weniger Minuten haben sich Pfützen gebildet. Im Winter kämpfen die Autofahrer jetzt häufig mit Schneeverwehungen auf den Straßen. Der Wind reißt an den Fensterläden. Es ist dunkel geworden. In dem fahlen Licht, das die schwankenden Lichtmasten in der Dunkelheit verbreiten, erscheinen die fallenden Regentropfen wie ein wallender Vorhang.
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