WetterAG-ler in Dänemark

Ein Erlebnisbericht über das Comeniusprojekt im Februar 2010

Nach einer langen Reise treffen wir endlich in Vester Skerninge Friskole ein. Alle sind auf ihre Gastfamilien gespannt und freuen sich darauf, endgültig aus der Kälte zu kommen. Aber als wir dann unsere Schuhe ausziehen müssen... und das in der Schule... sind wir doch alle etwas irritiert und das wir unser Gepäck einfach vor der Tür stehen lassen sollten, ist genauso merkwürdig.

Wir, das sind Simon und Lisa von der Wetter-AG, zusammen mit der Comenius-Gruppe von Frau Silies und Herrn Beyerstedt.
Und wo wir sind? Na, in Dänemark. In dem kleinen Ort Vester Skerninge mit ca. 1000 Einwohnern... wo wir vier Tage lang mit Schülern aus Portugal, Irland und Dänemark zusammenarbeiten wollen.

Jetzt fragt ihr euch sicherlich, was das ist – Comenius. Hierbei handelt es sich um ein europäisches Projekt, was von der EU unterstützt wird. Schülergruppen aus ganz Europa arbeiten über unterschiedliche Umwelt-Projekte . Das FKG hat eine Partnerschule in Porto (Portugal), Bangor (Irland) und Vester Skerninge (Dänemark). Im November letzten Jahres ist eine Delegation in Porto gewesen und jetzt sind wir hier – in Dänemark.
Zu Hause in den Gastfamilien gibt es zunächst einmal Abendessen, was genau wie fast alles selbst gemacht ist... selbst gebackenes Brot, selbst gemachte Wurst, etc... Das hängt zwar von der Familie ab, ist jedoch sehr oft anzutreffen.

Der nächste Morgen ist genauso verrückt wie die Ankunft. Der Tag wird mit der gesamten Schule in einer Morgenandacht begonnen. Dort wird gemeinsam gesungen, gebetet, die Anwesenheit der jüngeren Schüler überprüft und eine Präsentation von einem Lehrer gehalten. Die nächsten Tage werden wir dies zwar nur in der Comeniusgruppe machen, aber es ist eine positive Erfahrung, da alle sich so kennen lernen können und wenigstens einmal am Tag etwas gemeinsam machen.

Das ist in der Vester Skerninge Friskol aber auch etwas einfacher, weil es sich um eine Gesamtschule mit Klasse 1-9 handelt. Außerdem besteht die Schule nur aus etwa 200 Schülern und ca. 40 Lehrern. Das ermöglicht auch einen ziemlich familiären Umgang. Alle duzen sich und die Räumlichkeiten mit Sofa, Küche, und neuester Technik lassen die Schule mehr wie zu Hause erscheinen, da auch jeder überall Zugang zu hat. Sogar in das Lehrerzimmer konnten die Schüler einfach herein. Das hat vor allem die Irinnen einer Mädchenschule verwundert, da dort alles total streng ist mit Schuluniform etc. Für sie ist der Unterschied zu dieser Schule noch viel größer.

Als nächster Programmpunkt findet der Austausch über die Projekte der einzelnen Schulen statt. Auch gemeinsame Ergebnisse werden präsentiert und verglichen. In diesem Zusammenhang stellen wir auch die WetterAG vor – was wir machen, wer wir überhaupt sind und welche Ziele wir verfolgen... Das könnt ihr ja alles auf dieser Homepage erfahren.                              
Da das ganze Comeniusprojekt eine Arbeit zu Klimawandel und nachhaltigem Leben  ist, knüpfen wir auch unseren Vortrag daran an. Im letzten Jahr haben wir uns ausgiebig mit Tornados beschäftigt und darum den Film für das DLR mit der Frage „Welche Auswirkungen hat das Klima und der Klimawandel auf Tornados etc“ ins Zentrum des Vortrages gestellt. Die anderen Schüler und Lehrer sind sehr beeindruckt von unserer Arbeit in der AG und mich überrascht vor allem die rege Beteiligung beim Feedback und bei den Rückfragen. Es zeigt, wie interessiert zu gehört wurde und mit welcher Motivation wir arbeiten können.

Gut, dies ist bei einer Gruppe von ca. 50 ausgewählten Schülern im Alter von 14-18 Jahren der verschiedenen Schulen auch nicht ganz erstaunlich. Schließlich sind wir alle dorthin gefahren, um gemeinsam an Projekten zu arbeiten. Auch bei der Arbeit machen sich die unterschiedlichen Schulsysteme bemerkbar. Die Irinnen genießen die Freiheit von ihren Lehrern und zeigen dies in ihrer Arbeitsmotivation, die aufs Notwendigste beschränkt wurde. Wir werden in Gruppen von ca.4-6 Schülern eingeteilt und erarbeiten verschiedene Themen wie die unterschiedlichen Energieformen, Elektroautos, Nachhaltigkeit (Leben, Nahrung, Kleidung...). Die Hauptfrage ist, wie hilfreich ist das für unsere Zukunft und wie sieht unsere Zukunft überhaupt aus?

 

Es werden Interviews geführt, Recherchen gemacht, Filme zusammengeschnitten, Präsentationen erstellt und für Anschauungsmaterial gesorgt. Jeder von uns bekommt einen Computerzugang zur Verfügung gestellt und auch für Filmkameras ist reichlich gesorgt.
Sichtbar – die technische Ausstattung ist sehr viel besser als bei uns, auch dass Schüler ohne Aufsicht diese nutzen dürfen, unterscheidet den Umgang damit.

 
Die Nachmittage verbringen wir alle gemeinsam bei Aktionen wie die Besichtigung eines Ökodorfes, dessen Bewohner ohne Fremdenergie auskommen, die Häuser nicht an die Wasser- und Abwasserversorgung angeschlossen sind und unter anderem aus Holz, Muschelschalen und Lehm gebaut werden. Zusätzlich bauen sie teilweise ihre eigenen Lebensmittel an, um  möglichst ohne Fremdhilfe leben zu können.

Außerdem machen wir einen Orientierungslauf mit GPS-Geräten, der allerdings auf Grund der Schnee- und Hügelverhälnisse in einer einzigen Rutschpartie ausartet. Diejenigen, die einen Schlitten mitgebracht haben, hatten Glück, die anderen mussten wohl oder übel mit einer Plastiktüte und ihrem Hintern begnügen.

Am letzten Abend veranstalten wir eine Faschingsabschiedsfeier unter dem Motto „Second Hand“. Darum fahren wir am Nachmittag nach Svendborg, um die Second-Hand-Shops zu plündern... In der Schule werden wir von einem Koch und seinem Gehilfen bekocht, sodass wir uns abends mit Fleisch, Brot und Tiramisu die Bäuche voll schlagen können. Wie die Tradition es vorschreibt, spielen auch wir das „Schlag die Katze aus dem Fass“. Dabei hängt ein Fass an einem Seil und das Ziel ist es, dieses Fass zu zerschlagen. Auf die Süßigkeiten, die normalerweise in dem Fass enthalten wären, müssen wir aber zu dem Bedauern aller verzichten. Später werden verschiedene Preise für Kostüme und unseren Orientierungslauf vergeben.
   

Zum Abschluss: Wir haben vier wundervolle Tage in Dänemark verbracht, viele neue nette Leute kennengelernt und vor allem sehr viel Spaß gehabt!!
              Wir freuen uns auf ein Wiedersehen in Irland und auf das Abschlusstreffen mit allen Teilnhmern  im April 2011 am FKG!

Links zum Comenius-Abschlussprojekt  am FKG im April 2011

von Jonathan, Lisa, Simon, Mikal, Paula, Maika,  und Eva - Februar 2010 bis Juli 2015